Emil Lyden vor seiner Destilliermaschine

Gin aus dem Norden, eine klare Sache

Aus Småland kommt nicht nur Pippi sondern auch Gin. In Ljungby wird der erste Craft Gin hergestellt und wir konnten bei einem der ersten Tastings mit dabei sein.

(Tack lillebror)

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GIN ist ‚in‘, keine Frage, doch hier in Schweden ticken die Uhren etwas anders. Um hier Spirituosen zu trinken oder gar eine Destillerie zu betreiben, muss man einiges an Resilienz aufbringen. Alkohol zum Kaufen gibt es nur im Systembolaget. Alles, was über 3,5 % Volumenprozent hat, wird über die verstaatlichten Läden vertrieben, mit dem Ziel, den Alkoholkonsum einzudämmen (lest dazu auch gerne unseren Gedankenanstoß auf der Startseite.)

Die offizielle Brennkultur in Schweden ist jung. Das liegt nicht zuletzt an den Auflagen, die es zu bewältigen gibt. Namen wie Mackmyra (Whisky) und Hernö (Gin) sind Vorreiter und auch international schon sehr erfolgreich.

Eine Ausschanklizenz zu erhalten bedeutet für einen Gastronomen  eine große Herausforderung. Eine Brennerei zu gründen, ist dann ganz hohe Schule. Der Zeitaufwand für den Erhalt einer Lizenz liegt bei mehr als einem Jahr, es können auch mehrere sein. Roger und Emil Lydén deren Destillerie wir heute besuchen, haben über ein halbes Jahr auf die Genehmigung für dieses Tasting gewartet. Kaufen dürfen wir natürlich nichts und probieren nur in homöopathischen Dosen.

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“Alles, was wir in der Destillerie Lydén tun, wird vollständig von Hand oder mit einfachen Werkzeugen hergestellt. Wir füllen die Flaschen, setzen die Korken und Etiketten auf und signieren jede Flasche von Hand. Das handwerkliche Können macht jede Charge und jede Flasche einzigartig.”

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Heute sind wir zu Gast bei Emil Lydén

Emil hat seinen Namen von „Emil aus Lönneberga“, die Lausbubengeschichten aus der Feder von Astrid Lindgren, den wir als „Michel“ kennen.

Nun ist er nicht blond, aber wir lüften kein Geheimnis wenn wir verraten, nicht alle Schweden sind blond. Dafür können wir in Emils Augen durchaus den Schelm sehen, und sein Vater Roger bestätigt, der Name wäre zurecht vergeben.

Emil, ein professioneller Bartender aus Småland, liebt seine Heimat und den GIN. Es brauchte nicht viel, um seinen Vater Roger, einen erfahren Vertriebsmann, ebenfalls zu begeistern. Gemeinsam besuchten sie 2017 das GIN-Mekka London, um mehr über das Thema zu lernen. 

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Mit dem Dry Gin haben aktuell den „IWSC Silver 2020*“  in der Kategorie London DryGin gewonnen. Knapp hinter dem Schweden Hernö . Ein Jahr nach dem Start!

Mir persönlich schmeckt jedoch der Navy Gin am besten. Mit seinen 58 % schon eine Ansage. Die Aussage und Süße sprechen für sich.

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Ihr Dry Gin wurde bei einem der renommiertesten Spirituosenwettbewerbe der Welt – dem Internationalen Wein- und Spirituosenwettbewerb 2020 – mit Silber in der Kategorie London Dry Gin ausgezeichnet!

Er wird in kleinen Chargen mit sorgfältig ausgewählten organischen Pflanzen hergestellt, von denen einige aus der Heimatregion Småland stammen. Viele andere Brennereien filtern ihr Wasser. Das haben die beiden ernsthaft hinterfragt. Sie  verwenden von Beginn an lokales Wasser aus Ljungby – eine fantastische Ressource, auf sie  sehr stolz sind.

  • – Destilliert mit Wacholderbeeren, Lingonbeeren, Koriandersamen, Angelikawurzel, Holunderblüten, Zitronenschalen und Rosmarin.

Das handwerkliche Können macht jede Charge und Flasche einzigartig. Dies ist ihre Interpretation davon, wie ein schwedischer Gin schmecken sollte.

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Ihr Navy Gin wird aus den gleichen Pflanzenstoffen hergestellt wie der Dry Gin. Trotz seines hohen Alkoholgehalts von 58 % ist er erstaunlich geschmeidig und kann so genossen werden, wie er ist, auch wenn der Hauptzweck darin besteht, Cocktails einen zusätzlichen Schub zu geben. Der Geschmack ist noch klarer, kräftiger und hebt den Gin auf ein anderes Niveau.

By the way: Uns persönlich schmeckt der Navy Gin am besten.

Lydén hat noch eine weitere Sorte im Programm, ihren Pink Gin: Zitronenthymian und Lingonbeeren mischen sich sehr gut mit den klassischen Gin-Botanicals. Nach der Destillation geben sie dem Gin seine rosa Farbe, indem sie Hibiskusblüten hinzufügen. Perfekt für ein sommerliches G&T oder im Lieblingscocktail.

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Unser Urteil ist genauso klar, wie die Spirituosen vor uns: überzeugend lecker.

Wir werden uns jetzt noch ein wenig um Importfragen kümmern und hoffen, euch bald ein paar Flaschen im Shop anbieten zu können.

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Lydén Distillery 

Roger & Emil Lydén

  • Helsingborgsvägen 9
  • 34133 Ljungby
  • Sweden