(M)ein Lebensbrett
Es gibt Frühstücksbretter, Küchenarbeitsbretter, Servierbretter und – es gibt Elbholz. Auf der Suche nach einer natürlichen Unterlage für das Brötchen am Morgen und den Käse am Abend, stießen wir auf die Manufaktur von Holger Maciolek. Dreißig Jahre lang hat er kaufmännisch gearbeitet, jetzt baut er Bretter. Sein Großvater war Tischlermeister und während der Schulzeit hat er beim Innenausbau auf einer Werft mitgeholfen. Holz hat ihn nie losgelassen.
Ich bin hier im Alten Land in der Werkstatt, die er sich mit kreativen Möbelmachern teilt. Heute möchte ich mir mein Lebensbrett aussuchen.
Gut zu wissen
Stirnholz
nennt man die Querschnittsfläche, die entsteht, wenn man einen Holzstamm quer zur Länge (also quer zur Faser) durchschneidet, sodass die Jahresringe als Kreise zu sehen sind. Elbholz verwendet Stirnholz unter anderem für seine Schneid- und Hackbretter, da die senkrecht stehenden Holzfasern beim Schneiden leicht auseinander- und danach wieder zusammengehen. Dadurch ist die Brettoberfläche haltbarer als bei längsverleimten Brettern.
Walnussöl
Elbholz verwendet zum Oberflächenschutz seiner Schneidebretter ausschließlich Walnussöl. Walnussöl ist ein hochwertiges Öl aus reifen, teilweise auch gerösteten Samen von Walnüssen. Es ist von blasser bis hellgelber Farbe, relativ dünnflüssig und zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren aus. Walnussöl wirkt keimtötend. Insgesamt werden drei Schichten Öl aufgetragen. Nach 24 Stunden ist der Ölfilm jeweils ausgehärtet. Die Behandlung führt allerdings nicht zu einem dauerhaften Schutz des Holzes. Sie trägt sich mit der Zeit ab und muss dann wiederholt werden.
Konzept
Verarbeitet werden in der Werkstatt nahe der Elbe nur Rohhölzer, deren Herkunft gesichert ist und deren Qualität wir vorher geprüft haben. Zwischen drei Tagen und einer Woche dauert es, bis aus den verschiedenen Bohlen ein Schneidebrett wird. Aufgesägt, die einzelnen Stücke so gedreht, dass die Jahresringe zu sehen sind, zusammengelegt, verleimt, geschliffen und schließlich mit natürlichen Ölen geölt – viele Arbeitsschritte sind nötig, bis ein Elbholz-Unikat die Werkstatt verlassen darf. Kombiniert wird dazu ausschließlich ungefärbtes Stirnholz mit ausgeprägter Maserung.
Nicht nur sauber, sondern clean
Wusstet ihr, dass Holz grundsätzlich antibakteriell und keimtötend wirkt und damit eines der hygienischsten Materialien überhaupt ist? Auf vielen Hölzern sind Keime schon nach wenigen Minuten tot. Nachgewiesen wurde dies bereits 1994 und wurde seitdem durch diverse Studien belegt.
“Nur echt mit dem Biber, Holzarbeiter wie wir.”
Dass Holger Maciolek inzwischen häufiger kopiert wird, nimmt er sportlich und als Kompliment. Zur Sicherheit brennt er noch einen Biber und eine Nummer in jedes Brett. Die steht auch auf dem Pflegepass, den man beim Kauf erhält und auf dem die Holzarten eingetragen sind. Schließlich gelten die Unikate als begehrte Sammlerstücke.
Das Holz lässt uns in seine Seele gucken.
Maciolek verarbeitet die verschiedensten Hölzer miteinander: Schwarze Wenge mit goldgelber Olive; braune Eiche mit rotem Padouk oder helle Esche mit violetter Pflaume.
Beim Schnitt, quer zur Wuchsrichtung, werden die Jahresringe sichtbar und damit die Geschichte des Baumes. Wir können in die Seele gucken. Ausgewählt nach Farbe und Maserung werden die Stirnholzteile dann zusammengesetzt. Wie ein Maler ein Bild malt, komponiert Maciolek das Brett. Keins gleich dem anderen und ist ein Ausdruck von Stil.
Das Brett in der Küche sagt etwas über den Besitzer aus.
Elbholz
Ab 59€ könnt ihr euer einzigartiges Schneidbrett bestellen, die Großen kosten 195€. Wisst ihr, was die größte Herausforderung beim Kauf des eigenen Brettes ist? Die Entscheidung! Es wird noch einmal schwerer – und das kann man wörtlich nehmen – wenn man die Unikate in die Hände nimmt. Lasst euch Zeit*, sie halten ja ein Leben lang.
*Bald ist Weihnachten und aktuell sind alle Bretter leider ausverkauft. Wir wollten euch Elbholz trotzdem schon vorstellen.
Holger Maciolek
- Finkenwerder Süderdeich 132
21129 Hamburg - Telefon: (+49) 040 317 613 99
- www.elbholz-hamburg.de